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Einfacher Maklervertrag - Regeln, Rechte und Pflichten für Sie und Ihre Auftraggeber

Unterzeichnung eines einfachen Maklervertrags

 

INHALTSVERZEICHNIS

  1. Einfacher Maklervertrag - was genau ist das?
  2. Was ist im einfachen Maklervertrag geregelt?
  3. Einfacher Maklervertrag - Nachteile für Sie als Makler
  4. Textform oder mündliche Beauftragung? Was für einen einfachen Maklervertrag gilt
  5. Maklerprovision im Maklervertrag – welche Varianten stehen zur Auswahl?
  6. Einfacher Maklervertrag - was rein gehört und was nicht: Checkliste
  7. Kostenlos zum Download – einfacher Maklervertrag Muster (PDF)
  8. Fragen und Antworten
  9. Fazit

 

Als professioneller und engagierter Makler haben Sie den Immobilienmarkt stets gut im Blick und kennen die aktuellen Immobilienpreise bestens. Sie vermitteln erfolgreich Immobilien aller Art. Bevor Sie jedoch für einen Auftraggeber aktiv werden, schließen Sie mit ihm einen Maklervertrag. Dabei wird zwischen drei Vertragsarten unterschieden:

  • einfacher Maklervertrag
  • Alleinauftrag
  • Qualifizierter Alleinauftrag.

Wir erläutern, was ein einfacher Maklervertrag ist und was genau dieser regelt. Lesen Sie, welche Vor- und Nachteile er hat und worauf Sie beim Abschluss achten sollten.

 

Einfacher Maklervertrag - was genau ist das?

Zwei Personen handeln einen einfachen Maklervertrag ausDer einfache Maklervertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag. Als Makler schließen Sie diesen entweder mit einem Eigentümer ab, der mit Ihrer Hilfe seine Immobilie verkaufen oder vermieten möchte, oder mit einem Interessenten, der ein Haus oder eine Wohnung zum Kauf oder zur Miete sucht. Der Kontrakt regelt die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den Parteien.

Der einfache Maklervertrag legt fest, welche Rechte und Pflichten Sie und Ihr Auftraggeber haben.
Er wird häufig auf unbestimmte Zeit abgeschlossen, da er dann jederzeit ohne Angabe von Gründen gekündigt werden kann. Eine Befristung ist daher nicht notwendig. Allerdings können Sie mit Ihrem Kunden bestimmte Bedingungen vereinbaren, unter denen die Vereinbarung automatisch endet, zum Beispiel wenn die Immobilie verkauft wird.

 

Was ist im einfachen Maklervertrag geregelt?

Haustürschlüssel liegt auf GeldscheinenGrundsätzlich mischt sich der Gesetzgeber in den einfachen Maklervertag nicht ein. Er schreibt keine konkreten Inhalte vor. Die einzige Ausnahme ist das Thema Vergütung.

Diese ist im Bürgerlichen Gesetzbuch in der Weise geregelt, dass ein Immobilienmakler von einem Auftraggeber eine Vergütung nur dann verlangen kann, wenn er einen Kauf- oder Mietvertragsabschluss vermittelt beziehungsweise "nachgewiesen" hat (§ 652 BGB, Absatz 1).

 

Einfacher Maklervertrag - Nachteile für Sie als Makler

Wenn Sie einen einfachen Maklervertrag mit Ihrem Auftraggeber (Eigentümer oder Interessent) schließen, genießt dieser die größte Freiheit. Er ist zu nichts verpflichtet. Während Sie versuchen, seine Immobilie zu vermitteln, kann er sein Haus, seine Wohnung oder sein Grundstück parallel auch selbst anbieten und verkaufen. Mann liest skeptisch einen einfachen MaklervertragEbenfalls darf er gleichzeitig einen weiteren oder sogar mehrere Makler formlos beauftragen.

Diese Art des Vertrages ist für Sie als Makler recht unattraktiv. Eine solche Vereinbarung wird Sie nicht gerade zu Höchstleistungen motivieren. Sie laufen nämlich jederzeit Gefahr, am Ende für Ihre Verkaufsbemühungen leer auszugehen und damit ohne Lohn dazustehen. Falls Ihr Kunde sein Objekt vorher selbst verkauft, schuldet er Ihnen keine Maklerprovision.

 

Textform oder mündliche Beauftragung? Was für einen einfachen Maklervertrag gilt

Handschlag zum einfachen MaklervertragViele Eigentümer, aber auch Makler, fragen sich, ob für einen einfachen Maklervertrag eine mündliche Beauftragung genügt.

Bis zum 22. Dezember 2020 reichte eine mündliche Absprache vollkommen aus. Vor diesem Datum kam ein gültiger Kontrakt bereits dann zustande, wenn ein Eigentümer einen Makler mit dem Verkauf seiner Immobilie beauftragte und dieser damit einverstanden war.

Seit dem 23. Dezember 2020 schreibt der Gesetzgeber vor, dass Maklerverträge beim Immobilienverkauf zwingend in Textform - Papier-Dokument, E-Mail, Fax - zu schließen sind. Bei Vermietung gilt die Pflicht zur Textform bereits seit dem Jahr 2015 (Wohnungsvermittlungsgesetz, § 2, Absatz 1).

 

 

Maklerprovision im Maklervertrag – welche Varianten stehen zur Auswahl?

Vor der Neuregelung beim Immobilienverkauf war die Maklerprovision in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. In Berlin, Brandenburg, Hamburg, Bremen und Hessen zahlte nur der Käufer eine Provision, deren Höhe bei etwa fünf bis sieben Prozent lag. Seit dem 23. Dezember 2020 ist beim Immobilienverkauf auch die Maklercourtage neu geregelt. Die Parteien müssen sich für eine von drei möglichen Varianten entscheiden.

Wird eine Doppelprovision vereinbart, teilen sich Verkäufer und Käufer die Maklergebühren je zur Hälfte. Bei der sogenannten Abwälzung bezahlt der Verkäufer die komplette Courtage, holt sich aber maximal die Hälfte wieder vom Käufer zurück. Dafür schließt er mit dem Makler eine Übereinkunft ab, in der vereinbart wird, dass er sich dazu verpflichtet, die Maklerprovision alleine zu übernehmen. Der Kaufvertrag hält wiederum schriftlich fest, dass der Käufer die Gebühren anteilig übernimmt. Die Einseitige Interessenvertretung bedeutet, dass der Verkäufer die gesamte Courtage zahlt. Dafür wird zwischen Makler und Verkäufer eine entsprechende Innenprovision vereinbart.

 

Einfacher Maklervertrag - was rein gehört und was nicht: Checkliste

Maklervertrag ChecklistePrinzipiell sind die Inhalte von einfachen Maklerverträgen mit dem Auftraggeber frei vereinbar. Die Rechtsprechung entwickelt sich jedoch fortlaufend weiter. Paragrafen werden aktualisiert und abgeändert. Daher schadet es nicht, besonders bei rechtlichen Formulierungen und der Ausgestaltung aller Inhalte zusätzlich Rechtsexperten hinzuzuziehen. So gehen Sie sicher, dass der einfache Maklervertrag hieb- und stichfest ist.

In den Maklervertrag sollten folgende Bereiche aufgenommen und inhaltlich ausgearbeitet werden:

  • Vertragsart (Einfacher Maklervertrag),
  • Korrekte Angaben zur Immobilie,
  • Daten der Maklerfirma,
  • Pflichten des Maklers,
  • Daten des Auftraggebers,
  • Pflichten des Eigentümers,
  • Art und Aufwand der Vermarktung,
  • Art und Höhe der Maklerprovision,
  • Angemessene Vertragslaufzeit,
  • ggf. Kündigungsfrist.

 

Kostenlos zum Download - einfacher Maklervertrag Muster (pdf)

Verträge stehen zum Download bereitUm Ihnen die Suche nach einem kostenfreien Muster für einen Maklervertrag zu erleichtern, haben wir für Sie mehrere, hilfreiche Links zusammengestellt.

Bedenken Sie jedoch, dass die Muster nur als Grundlage und Orientierung dienen. Die Vorlage sollte stets auf Vollständigkeit kontrolliert und von Rechtsexperten geprüft werden. Jede individuelle Zusatzvereinbarung muss extra schriftlich festgehalten werden.

 

Dr. Westerhausen, Bauer & Kollegen Anwaltskanzlei:
https://www.wb-anwaltskanzlei.de/index.php/formulare/download/2/54

IHK Leipzig:
https://www.leipzig.ihk.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/RuS/Verkaeufermaklervertrag.doc

IHK Frankfurt am Main:
https://www.frankfurt-main.ihk.de/recht/mustervertraege/maklervertrag-5199354

 

Fragen und Antworten

Was ist ein einfacher Maklervertrag?

Ein einfacher Maklervertrag regelt die zukünftige Zusammenarbeit zwischen einem Makler und seinem Auftraggeber (Eigentümer oder Interessent). Er legt fest, welche Rechte und Pflichten beide Vertragspartner haben, und wird meist auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Ist ein Maklervertrag kostenpflichtig?

Die Vergütung beim einfachen Maklervertrag regelt das Bürgerliche Gesetzbuch. Sobald ein Makler einen Kauf- oder Mietvertragsabschluss vermittelt beziehungsweise "nachgewiesen" hat (§ 652 BGB, Absatz 1), darf er von seinem Auftraggeber eine Vergütung verlangen.

Ist ein mündlicher Maklervertrag gültig?

Ein mündlicher einfacher Maklervertrag reicht nicht aus und ist ungültig. Seit dem 23. Dezember 2020 schreibt der Gesetzgeber vor, dass Maklerverträge beim Immobilienverkauf auf jeden Fall in Textform (Papier-Dokument, E-Mail, Fax) zu schließen sind. Bei Vermietung gilt die Pflicht zur Textform bereits seit dem Jahr 2015 (Wohnungsvermittlungsgesetz, § 2, Absatz 1).

Wie sollte ein Maklervertrag aussehen?

Ein einfacher Maklervertag bedarf der Schriftform, eine mündliche Beauftragung reicht nicht. Darüber hinaus schreibt der Gesetzgeber nichts Konkretes vor. Das heißt, beide Vertragspartner können über die Inhalte verhandeln und alles, was ihnen wichtig ist, in dem einfachen Maklervertrag schriftlich festhalten.

Ist ein Maklervertrag bindend?

Der einfache Maklervertrag verpflichtet beide Vertragspartner zu nichts und ist damit unverbindlich. Der Eigentümer oder Interessent darf auch ohne den Makler seine Immobilie selbst anbieten und verkaufen. Des Weiteren darf er gleichzeitig weitere Makler formlos beauftragen.

 

Fazit

Ein einfacher Maklervertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen dem Immobilienmakler und einem Auftraggeber. Seit dem 23. Dezember 2020 muss ein Maklervertrag in schriftlicher Form verfasst sein, damit er gültig ist. Mit Ausnahme der Vergütung, die das Bürgerliche Gesetzbuch regelt, ist der Inhalt frei definierbar, er sollte aber stets von Rechtsexperten auf Hieb- und Stichfestigkeit geprüft werden. Durch den einfachen Maklervertrag erhält der Immobilienexperte die Möglichkeit, ein Objekt anzubieten. Dieser Kontrakt verpflichtet jedoch zu nichts. Die Immobilie darf parallel von anderen Maklern oder vom Eigentümer angeboten und veräußert werden. Für Sie als Makler ist diese Form einer Vereinbarung daher unattraktiv.

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